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Wieder sesshaft

++ 20. Juli 2007 ++ Rundschreiben Unterwex ++ Wieder sesshaft ++

So... endlich! Entscheide sind gefallen. Ich habe das Gefühl, es hat ewig gedauert! Dabei war ich gerade mal vier Monate am Suchen und Werweissen! Eigentlich keine lange Zeit, um sich von der Reiserei zu verabschieden und sich klar darüber zu werden, was man will. Vor allem, wenn es darum geht, das Ursprüngliche und Ureigene zu finden, jenseits von Normen und Üblichkeiten! Nun, es hat gedauert, hat sich verändert und ist gewachsen. Es war ein richtiger Prozess, herauszufinden, was ich wirklich will, welche Lebens- und Wohnform mir entspricht. Aber wie schon dazumal beim Womo dachte ich erst, was Kleines und Einfaches, keine grossen Schritte, lieber kleine und sichere. Beim Unterwex-Sein war mein Plan ursprünglich ein kleiner Bus. Erst nach und nach gewöhnte ich mich an die Vorstellung, alleine mit einem Wohnmobil (auch wenn es ein Kleines ist!) unterwex zu sein. Vor allem auch alleine unterwex zu sein! Und nun bei meinem neuen Daheim war es ähnlich. Erst dachte ich an eine Wohnung hier im Zugerland, in der Nähe meiner Mutter und meiner Freunde. Dann dehnte ich meine Kreise aus, suchte im Luzernischen, im Aargauischen, suchte Ferienhäuser überall! Dann plante ich, ein Blockhaus zu bauen, auf dem Walenstadter Berg, nur um festzustellen, dass ich so ein tolles neues Haus für mich alleine gar nicht brauche und dass, auch wenn ich dort 700m2 gehabt hätte, mir dies nicht gereicht hätte. Auch die Suche im Tessin ergab keine befriedigende Ergebnisse. In vielen Gesprächen fand ich heraus, dass ich eigentlich wirklich gerne viel Land um mich herum hätte und dass ich mich finanziell nicht so arg belasten, sprich abhängig machen wollte. Also machte ich mich erneut auf die Suche nach etwas Günstigem mit viel Land. Fündig wurde ich im Südburgund! Freunde, die dort schon seit drei Jahren ein Haus besitzen, brachten mich auf diese Idee und überzeugten mich von der Machbarkeit. Im Burgund flutschte es denn auch. Das heisst, es war beinahe so, als ob das Haus mich gefunden hätte.

 

Ab dem 7. September werde ich also in Frankreich wohnen, im Südburgund, irgendwo in der Pampa in der Nähe von Chalon s/Saône. Und zwar in einem alten typischen Bresse-Bauernhaus. So geht ein weiterer meiner Träume in Erfüllung!

 

Mehr Gedankengänge zu diesem Lebensschritt werde ich wohl in einer Bilanz festhalten. Soviel wollte ich aber nun doch verraten. Dies wird in nächster Zukunft mein letztes Rundschreiben sein. Mein Unterwex-Dasein hat vorderhand ein Ende gefunden. Auch wenn ich mein Wömi weiterhin behalte und mit nach Frankreiche nehme und sicherlich auch ab und zu mal unterwex sein werde, so werde ich diese Ausflüge wohl kaum als Reiseberichte festhalten. Vielleicht dokumentiere ich den Umbau meines Bauernhauses auf dieser Webseite und vielleicht schreibe ich auch weiterhin meine Bilanzen und stelle sie ins Netz. Das weiss ich noch nicht. Auf alle Fälle werde ich die Rundschreiben einstellen. Auf dieser News-Seite werd ich zwar weiterhin die wichtigsten Veränderungen festhalten. Aber jeder, der wirklich interessiert ist, wird sich hierher bemühen müssen, um Neuigkeiten zu erfahren.

 

Das Unterwex-Sein war eine tolle und aussergewöhnliche Zeit. So viele Erlebnisse, so viele Erfahrungen, so viele neue Wege! Und ihr habt mich dabei immer begleitet! Für all die liebenswürdigen und anteilnehmenden Feedbacks, die ich in der ganzen Zeit erhalten habe, möchte ich mich hier noch einmal von Herzen bedanken! Ich weiss nicht genau, wie ich das formulieren soll. Irgendwie hat diese Homepage und all der Briefverkehr, die Bekanntschaften und Freundschaften, die daraus entstanden sind, viel mitgetragen und viel unterstützt. Wenn man lange Zeit irgendwo auf der Welt ist und trotzdem den Kontakt zu Menschen, die gleich oder ähnlich denken, aufrechterhalten kann, wenn man zudem diese Zeit dokumentieren kann, sich dadurch automatisch intensiv damit auseinandersetzt, so ist das eine feine Sache. Ich bereue weder meine Reisezeit, noch dieses Webprojekt! Im Gegenteil, es hat mich geformt, mir Halt gegeben und viel Kommunikation entstehen lassen. Ich danke also allen, die mich nie vergessen haben und die nie zu müde waren, ein paar Worte auf meine Rundschreiben zurück zu schreiben!

 

Meiner Mutter geht es recht gut. Auch wenn der Krebs wieder zurückgekehrt ist und sie mittlerweile eine Art Therapie macht, so ist sie doch munter, ohne Schmerzen und guter Laune! Schön wäre es, wenn sie mich noch oft in Frankreich besuchen kommen kann und wir gemeinsam im Garten arbeiten können! Auch Zorro geht es bestens. Ich denke, er wird das grosse Areal in Frankreich in vollen Zügen geniessen. Vor allem, wenn er dann bald einen vierbeinigem Freund hat!

 

Ich wünsche euch allen, dass auch ihr eure Träume lebt! Vielleicht gehen sie nicht nicht immer, oder nicht immer sofort in Erfüllung, aber ich glaube, vergessen darf man sie nie!

 

In der Hoffnung, dass der Sommer nun endlich da ist und Helligkeit und Licht in alle Ecken fällt, sende ich euch meine Liebe und besten Wünsche für ein spannendes Leben!

 

Silvana